Firmenportrait
Am 1. August 2001 wurde die Siemer Jachtservice Hunte-Ems GmbH von unserem Seniorchef, dem Maschinenbaumeister und Schiffsingenieur Anton Siemer, Jahrgang 1947 und seinem Sohn Alexander Siemer gegründet. Alexander Siemer steckte noch in der Meisterprüfung im Tischlerhandwerk, die trotz der Doppelbelastung im Mai 2002 erfolgreich vor der IHK Oldenburg abgelegt wurde.
Von Anfang an war die Frau und Mutter, Elfie Siemer, die große Unterstützung ihrer beiden Männer und kümmerte sich um Papiere, Buchhaltung, Kundenkommunikation und die „Versorgung“ der beiden hungrigen Männer...
Anton Siemer war schon lange vor Firmengründung in seiner kleinen Werkstatt im Privathaus in Barßelermoor, mit allem was sich auf Leda, Jümme oder Soeste bewegte, beschäftigt. Alexander wurden die „Bootsgene“ also quasi in die Wiege gelegt. Kleinere Reparaturarbeiten, Umbauten an den Booten im nahen Barßeler Hafen wurden nach Feierabend ausgeführt. Die Arbeit und Fachkenntnis von Anton wurde überall geschätzt. So war der Schritt in die Selbstständigkeit fast die logische Konsequenz. Fast wäre die junge Firma gleich wieder geschlossen worden, als der Senior mit schwerer Krankheit fast ein Jahr ausfiel, aber der Junior stemmte trotz Meisterschule den ersten Neubau einer Siemer Stahlyacht von immerhin 40 Fuß. Die Siemer Werft war quasi geboren und expandierte in den folgenden Jahren stetig.
Nach dem Neubau des Betriebes mit zwei Hallen in 2001, erfolgte schon 2003 die erste Erweiterung um eine weitere Lager-/Winterlagehalle. Durch die ideale Anbindung über den Elisabethfehnkanal und Küstenkanal, sowohl über die Ems an die Nordsee, als auch über Küstenkanal und Hunte an die Weser, war die Nachfrage nach Stellplätzen und fachkundigem Service groß. Auch der Werftbetrieb expandierte.
Im Jahre 2004 und dann in 2006 folgten die Werfthallen Nummer 4, 5 und 6. Die Nachfrage nach Stellplätzen ungebrochen, die Siemer Stahlyachten beliebt. Sicher, solide, perfekt ausgebaut, technisch professionell und funktionell ausgestattet – und das zu einem fairen Preis made in Germany. Es überzeugte viele Eigner und vor allem Investoren, so dass die Siemer Yachten noch heute in vielen Charterflotten ihren Dienst tun.
Die Redaktion vom Skipper schrieb schon 2006: „Obwohl alle Werften bekanntlich nur mit Wasser kochen, hat es die Siemer-Werft verstanden, dieses Wasser bei der Siemer 42 durch entsprechende Würze und fachmännische Reduktion zur Consommée zu verfeinern. Uns beeindrucken vor allem die professionellen technischen Lösungen und der peinlich saubere Holzausbau.“ Die Redaktion von Wassersport schrieb 2007: „Hier spürt man die Individualität und Flexibilität der Werft in jeder Phase, denn jedes Boot, das die Produktionshallen verlässt, wird stets ein Unikat sein. Sauberste Verarbeitung, optimale Fahreigenschaften und die Realisierung der Wünsche des Eigners sind hier ganz oben angesiedelt. Und wem der bereits aufwändige Basisstandard als ausreichend erscheint, selbst der bekommt ein Heim auf dem Wasser, mit dem er ohne Nachrüstung auf Tour gehen kann.“ Bis heute haben 23 Siemer Stahlyachten zwischen 40 und 52 Fuss unsere Werft verlassen.
Da man in Norddeutschland vor allem eines hat, nämlich Platz, wurde auch 2008 und weitere acht Jahre später dann noch zweimal wieder gebaut. Es folgten die Hallen 7, 8 und 9, so dass heute über 10.000 qm überdachte Fläche zur Verfügung stehen.
Mit viel Weitblick und vor allem goldrichtig, war die Entscheidung von Alexander Siemer, alle Hallendächer mit Photovoltaikanlagen auszustatten, so dass der Betrieb heute quasi energieautark arbeiten kann.
Auch personell wuchs das junge Unternehmen. Fachleute alle Gewerke verstärkten nach und nach das Team. Boots- und Metallbauer, Tischler, Elektriker und Lackierer sind bei uns beschäftigt. Das alles musste verwaltetet und organisiert werden, die Kunden betreut, das Material bestellt und Lieferanten und Löhne bezahlt werden. Mit Maraike Siemer, geb. Beuing unterstützt seit 2008 die Frau und Schwiegertochter den Familienbetrieb. Als Betriebswirtin die ideale Besetzung für diese immer größer werdende Herausforderung.
Im Jahre 2009 dann ein weiterer Meilenstein in der jungen Firmengeschichte. Die Wasserschutzpolizei Hessen bestellt das erste Streifenboot bei Siemer in Barßel. In enger Zusammenarbeit mit Benjamins Yachtbau aus Emden, die das gemeinsam geplante Aluminium Kasko liefern, wird ein modernes Dienst- und Aufsichtsboot für die WaPo in Frankfurt / Main hergestellt. Im Herbst 2009 wird mit der HE 6 das erste knapp 15 Meter lange Polizeiboot aus Reekenfeld übergeben.
Und die Polizeiboote aus dem Hause Siemer machen sich schnell einen Namen. Die Qualität und Zuverlässigkeit der Schiffe, die Expertise der Werft und Ihrer Mitarbeiter, sowie innovative Lösungen und technisches Know-How sind gefragt. Neben neuen Aufträgen für neue Schiffe, erteilt der Freistaat Bayern uns 2011 den ersten Auftrag für ein Refit und komplette Remotorisierung eines bestehenden Polizeibootes.
So durften wir bis heute bereits vierzehn neue Behördenboote an verschiedenen Wasserschutzpolizeien liefern und weitere sechs Polizeiboote umbauen und modernisieren:
Jahr | Modell | Name | Bundesland |
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2009 | Konstruktions-Neubau | HE 6 | Hessen |
2011 | Siemer 14.7 | WSP 20 - Würzburg | Bayern |
2012 | Konstruktions-Neubau | HE 8 | Hessen |
2012 | Generalsanierung | WSP 40 - Nürnberg | Bayern |
2014 | Siemer 15.7 | WSP 23 - Schweinfurt | Bayern |
2015 | Generalsanierung | WSP 42 - Bamberg | Bayern |
2016 | Generalsanierung | WSP 21 - Aschaffenburg | Bayern |
2018 | Konstruktions-Neubau | HE 3 | Hessen |
2018 | Generalsanierung | WSP 1 - Starnberg | Bayern |
2019 | Siemer 15.6 | HE 5 | Hessen |
2019 | Siemer 17.3 | WSP 12 | NRW |
2020 | Siemer 13.8 | WSP 15 | NRW |
2020 | Generalsanierung | WSP 50 - Beilngries | Bayern |
2021 | Siemer 17.3 | WSP 11 | NRW |
2021 | Siemer 13.8 | WSP 14 | NRW |
2023 | Siemer 17.3 | WSP 2 - Düsseldorf | NRW |
2023 | Siemer 13.8 | WSP 16 - Minden | NRW |
2023 | Generalsanierung | WSP 14 - Deggendorf | Bayern |
2024 | Siemer 17.3 | WSP 9 – Köln | NRW |
2024 | Siemer 13.8 | WSP xx - Essen | NRW |
Da vor allem Mareike und Alexander Siemer ein besonders Faible für die Segelei haben, ist es nicht verwunderlich das die Familie ihren Urlaub auch auf dem Segelschiff verbringt und Alexander somit eine ausgesprochene Expertise für diese Yachten mitbringt. Neben den Stahlverdrängern und den Behördenbooten wurde die Arbeit und Fachkenntnis auch im Ausbau von Segelyachten geschätzt. Mit und durch unseren langjährigen Partner, der Yachtwerft Benjamins aus Emden entstand die Zusammenarbeit mit vielen renommierten Designern und Werften wie Judel/Vrolijk, Berckemeyer Yacht Design oder Adventure Yachts aus Schweden. So wurden bei uns am Elisabethfehnkanal, siebzig Kilometer landeinwärts, diverse hochseetaugliche Segelyachten von 42 bis 70 Fuss mit entwickelt, gebaut und zu Wasser gelassen und so sind einige „Siemer“-Segelyachten. So kommt mit der „Wappen von Bremen“ das Flaggschiff der Segelkameradschaft ebenso aus unserer Werft, wie auch der fast 22 Meter lange BM70 Saloon Schoner oder die AY 55, den wir für Adventure Yachts Sweden ausbauen durften.
Seit 2018 treten Anton und Elfie Siemer etwas kürzer, kümmern sich um die Enkelkinder oder sind tatsächlich auch mal mit dem eigenen Boot unterwegs. Der Senior kann es natürlich nicht lassen, am Vormittag doch mal nach der Drehbank oder dem Schweißgerät zu sehen und ist mit seiner Erfahrung immer noch eine große Unterstützung im laufenden Werftbetrieb. Mit Regina Siemer, Nichte und Kusine der Firmengründer, kommt 2017 aber Ersatz aus den eigenen Reihen, um die persönliche, telefonische und schriftliche Betreuung der Kunden von Elfie Siemer zu übernehmen und dem „Werftchaos“ Einhalt zu gebieten. Dabei wird Sie von Manuela Christians unterstützt, die mit 20 Jahren Betriebszugehörigkeit quasi zum Inventar gehört.
Seit dem 1. Juni 2023 wird Alexander Siemer in der Geschäftsführung von Christhard Wendt als Geschäftsführer und Partner unterstützt. Christhard Wendt ist Marketing-Fachwirt und war viele Jahre für eine bekannte niederländische Stahlwerft im Vertrieb tätig. So ist die Siemer Jachtservice Hunte-Ems GmbH und die verschiedenen Tochterfirmen auch für die kommenden Jahre gut aufgestellt. Insgesamt 21 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen mittlerweile für den perfekten Service und einen reibungslosen und pünktlichen Ablauf.
Heute stehen auf dem Betriebsgelände an der Schleusenstrasse am Elisabethfehnkanal neun Lager- und Ausrüstungshallen mit insgesamt über 10.000 qm Lager- und Fertigungsfläche. Die Bootslagerhallen sind jährlich mit bis zu 150 Booten im Winterlager voll ausgelastet.
Die Produktionsfläche von etwa 2.000 qm setzt sich aus 200 qm Büro, 300 qm Tischlerei, 400 qm Schlosserei und 250 qm Lackierhalle sowie 500 qm Produktionsfläche für die Endfertigung zusammen. Hinzu kommt ein 85 m langer Sportbootanleger und eine Kranplattform für einen Drehkran mit 25 t Hubkraft. Durch die abgegrenzten Werkstätten ist die Produktion von 4-5 Booten pro Jahr gut erfüllbar geworden. Im Bereich Qualitätssicherung - angefangen von der Lackoberfläche bis zur genauen Gewichtseinhaltung über eine Kranwaage – sind beste Voraussetzungen gegeben. Von der Planung bis zum Stapellauf wird in den eigenen Produktionshallen gefertigt. Es wurden bis heute 25 Siemer- Stahlyachten, zwölf individuelle (Segel-)yachten sowie vierzehn hochmoderne Streifenboote geliefert. Sechs Behördenboote wurden generalsaniert. Innovative Ausbauten und Bootsprojekte, wie z.B. die Argo Navis vom Max-Planck Institut Magdeburg zählen zu unseren Referenzen.